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Immer mehr wollen selber Mehl mahlen

Beitrag der Salzburger Nachrichten vom 22. März 2022 von IRIS BURTSCHER
BILD: © SN/robert ratzer

Immer mehr wollen selber mahlen ….

Pandemie, Blackout-Warnungen und ein Krieg in der Ukraine: Salzburger Getreidemühlen sind gefragt – selbst in Alaska.

An einer Werkbank werden Mühlsteine geschliffen, daneben Holzteile zusammengefügt. Nebenan im Büro klingelt das Telefon im Minutentakt. Die Nachfrage nach Salzburger Getreidemühlen ist hoch. Und seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine ist sie noch einmal gestiegen. „Es zerwutzelt uns fast“, sagt Christine Thurner, Chefin der Firma Agrisan, die seit 1977 die Salzburger Getreidemühlen baut.

Der erste Boom kam mit der Pandemie, als viele Brotbacken als neues Hobby entdeckten. Die hohe Nachfrage kam für Agrisan zu einer Unzeit: Kurze Zeit später schickten die chinesischen Eigentümer den steirischen Motorenbauer ATB in die Pleite. Und Thurner stand von einem Tag auf den anderen ohne Lieferanten da. Chinesische Motoren wollte sie nicht kaufen. „Das ist ein Glumpert“, sagt sie. Nach einem Dreivierteljahr fand sie Ersatz in Italien, Deutschland und Ungarn.

Allerdings: Aktuell sind Mühlen ohne Motor am gefragtesten. „Schon im Herbst, als das Thema Blackout präsent war, wollten viele Kunden Handmühlen“, sagt Thurner. Jetzt, mit dem Krieg in der Ukraine, gingen die Bestellungen durch die Decke. „Die Menschen wollen unabhängiger von der Stromversorgung sein.“ Auf das Modell MH8 wartet man aktuell zwölf Wochen. Ob mit oder ohne Motor: Die Chefin freut sich darüber, dass mehr Menschen zu einer gesunden Ernährung zurückfinden. „Wer selber Mehl mahlt, macht sich mehr Gedanken über die Ernährung.“


Christine Thurner in der Werkstatt der Salzburger Getreidemühlen.


Der Mahlstein ist aus Granit, das Innere der Mühle aus Holz.


Auch Flockenquetschen werden in Hallein gefertigt.


Gebaut werden elektrische Mühlen und Handmühlen aus Buche-, Nuss- oder Eichenholz mit viel Handarbeit.


Gebaut werden elektrische Mühlen und Handmühlen aus Buche-, Nuss- oder Eichenholz mit viel Handarbeit.

Die Manufaktur ist klein. Ein Dutzend Mitarbeiter werkt hier. Stolz ist die Chefin darauf, dass die Hälfte der Belegschaft Frauen sind, die auch in der Werkstatt gut vertreten sind. Gegründet hat das Unternehmen Thurners Bruder Johann. Die erste Mühle baute der damalige Palfinger-Ingenieur für seine Frau. Nachdem durch Mundpropaganda immer mehr Bestellungen kamen, machte er sich selbstständig. Als er 2008 unerwartet verstarb, übernahm seine Schwester Christine. Die Firma zu verkaufen war für sie ausgeschlossen, trotz Übernahmeangeboten. Mit ihrem Bruder starb viel technisches Wissen. „Aber wir haben uns durchgekämpft“, sagt sie. Schritt für Schritt ging es wieder aufwärts.

Der Großteil der Mühlen wird im deutschsprachigen Raum verkauft. Bestellungen kommen aber aus der ganzen Welt. Dinkel, Reis oder Weizen werden damit in einem griechischen Kloster ebenso gemahlen wie in einer japanischen Bäckerei. Ein Käufer aus Alaska bedankte sich vor Kurzem mit einem Foto der Mühle im Schnee. Aus Montana oder von den Virgin Islands gingen Bestellungen ein. „Geografie lernen wir hier auch“, sagt Thurner. Verschickt wurde in 70 Länder.

So gut wie alle Bestandteile der Getreidemühlen kommen aus Österreich oder einem Nachbarland. Nicht nur das Äußere, auch die Mahlkammer ist aus Holz statt Plastik. Dazu kommen ein Granitmahlstein und ein Edelstahlgewinde. „Es hält länger. Aber das Gewinde kostet uns im Einkauf so viel wie die Mühle eines Konkurrenten im Verkauf“, erzählt Thurner. 580 Euro kostet das günstigste Stück, mehr als 2000 Euro sind es bei größeren Modellen. „Wir sind drei Mal so teuer wie andere, aber unsere Mühlen halten ewig.“

Geht doch einmal etwas kaputt, werden die Mühlen in der Halleiner Werkstatt repariert. Rund 400 Mühlen sind es im Jahr. Nur zwei davon können nicht mehr geflickt werden.

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