Rückgang des Vollkornverzehrs
Rückgang des Vollkornverzehrs
Dass beim Verzehr von Getreide und Getreideprodukten klar zwischen Vollkorn- und Weißmehlprodukten unterschieden werden muss, geht aus unseren Blogbeiträgen zu diesem Thema hervor. Zum einen ist der Nährstoff- und Ballaststoffgehalt von Vollkornerzeugnissen viel höher als der von Produkten aus Weißmehl. [1] Dies kann wiederum eine längere Sättigung und eine sich auf den Körper gesundheitlich zuträgliche Wirkung mit sich bringen. Zum anderen werden auch von Ernährungsgesellschaften Getreideprodukte aus dem vollen Korn empfohlen. [2]
Doch wie kam es überhaupt dazu, dass man Anfang des 20. Jahrhunderts begann, nährstoffärmeres Weißmehl anstatt vollwertigem Vollkornmehl herzustellen? Die Antwort lautet: Um die Haltbarkeit des Mehls zu verlängern. Denn der Keimling und Teile der Randschichten eines Getreidekorns sind zwar nährstoffreicher, jedoch auch leichter verderblich. So wurde lediglich der Mehlkörper zu Weißmehl vermahlen. Da dies mit einem großen Arbeitsaufwand verbunden war, stieg der Verkaufspreis. Weißmehl wurde zu einem Produkt, das sich nur „höhere soziale“ Schichten leisten konnten und galt als die gesundheitlich hochwertigere Variante von Mehl. Was sich damals als Statussymbol präsentierte, ist heute zu einem günstigen Massenprodukt geworden.
Wenn wir uns den Getreideverzehr beispielsweise in Deutschland ansehen, so sehen wir, dass dieser stetig gesunken ist und mit ihm auch jener von Vollkorngetreide. Während im Jahr 1750 der Getreideverzehr pro Kopf pro Jahr bei 255 kg lag – wovon 95% Vollkorn waren – so war der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch 200 Jahre später (1950) nur mehr 99 kg, von denen 30% Vollkorn waren. Im Jahr 2015 aß man in Deutschland pro Kopf/Jahr 80 kg Getreide. Der Vollkornanteil lag bei 11%.
Wie wir sehen können, entspricht der Ist-Zustand des Vollkornverzehrs nicht dem, was Ernährungsgesellschaften empfehlen. Deshalb liegt es u.a. in unserem Interesse, Wissen über das nährstoff- und ballaststoffreiche Vollkornmehl zu vermitteln. Und mit unseren Salzburger Getreidemühlen könnt ihr jeden Tag euer Vollkornmehl selber frisch mahlen.
Quellen
Rittenau, N. (2019): Vegan-Klischee ade! Wissenschaftliche Antworten auf kritische Fragen zu veganer Ernährung. Mainz: Ventil Verlag UG & Co. KG, S. 238-240
[1] https://agrisan.at/de/naehrstoffgehalte-von-vollkorn-und-nicht-vollkorngetreideprodukten-im-vergleich/
[2] https://agrisan.at/de/getreideprodukte-aus-vollkorn-von-oege-und-dge-empfohlen/